Entwicklung der Messingbläser

Kim Christensen ©2004

Wie gelang es ein Mensch das erste mal, mit seine Lippen ein Ton aus einem Hohlen gegenstand zu erzeugen? Es könnte sich beispielsweise so ereignet haben:
1: Irgenwo in Australien - ein durch Termitten angegriffener Ast fällt zur Boden. Der Termitten greifen als erstes den Kern an, dadurch wird der Ast hohl.
2: Das Horn von einem Tier als Trinkbecher. Die Spitze bricht ab...
3: Eine Konchylie kann selbst rauschen. Bricht die spitze ab, kann die Konchylie auch als ruftrichter dienen.
Für jeder Typ gilt, das der Urmensch irgendwann seine Lippen an das Objekt gesetzt hat, damit gespielt hat. Und dann war plötzlich ein Ton da. Welch ein Schock! Doch bald hat der Mensch erkannt das dieses Objekt, das allererste Blasinstrument, sehr Hilfreich sein kann. Welches Objekt als erstes ein Ton erzeugte wissen wir nicht, nur die oben genannte möglichketen waren dabei.

Beim Jagen, im Krieg, ist es von Bedeutung über abstand mit einander in verbindung zu bleiben. Die Menschliche Stimme hat eine recht begrenzte Reichweite. Wird der Abstand zu gross können einzelne Befehle nicht mehr auseinander gehalten werden. Mit ein Blasinstrument kann über weitaus grössere Abstände Befehle verteilt werden.

Der hohle Ast aus Australien kann nur ein Ton abgeben, er wird später als Didgeridoo bekannt. Das horn vom Vieh schafft um die drei Töne, das reicht beim Jagd, oder im Krieg auch aus.

Didgeridoo

In viele Jahrhunderte bleibt die Entwicklung hier stehen.

Wie die Zeit so geht, wird entdeckt das ein Loch im Rohr den Ton ändert. Wird das Loch wieder abgedeckt kommt ein anderer Ton aus dem Instrument. Mehrere Löcher an verschiedene Stellen bringen mehrere Tonmöglichkeiten. Die Alternative zu den Löchre ist mehrere Instrumente mit verschiedene Längen zu haben.

Der Mensch lernt wie er Metall verarbeiten kann. Luren sind ein Beispiel. Ein anderes Beispiel ist die Tuba Curva, ein dem Lur ähnliches Instrument aus südlicher Gegend. Auch diese Instrumente sind in ihre Tonumfang begrenzt. Traditionelle Militärsignale, und Jagdsignale werden diese Beschrenkungen angepasst. Die modernere Metallinstrumente haben noch ein Vorteil: Das Rohr kann aufgerolt werden, ohne das der Ton deswegen sich ändert. Auf der Jagd, oder im Krieg von grosser Bedeutung, da das Instrument nun sich leichter mitbringen lässt.


Militäres Signalhorn


Tuba Curva

Der Wunsch kromatisch spielen zu können bleibt. Bis jetzt musste dafür mehrere Instrumente mit verschiedene Stimmungen mitmachen. das erfordert viele Musiker, oder das die Instrumente stets gewechselt werden. Schnelle Passagen sind so nicht durchsetzbar. Es wird ein Seitensprung in die geschichte der Messingbläser der als erstes Kromatisch spielst: Der Zink - aus Holz! Er ist aber in seine Bauweise ähnlich wie die Messingbläser gebaut, und gehört damit zur Familie. Der Zink hat Fingerlöcher, wie die Flöte. Sein grosser Bruder wird der Serpent.


Zink

Die Töne von Zink und Serpent haben was spezielles - nur können sie klangmässig mit Instrumente aus Messing nicht mithalten. Das Klapphorn wird gebaut. Es ist eine herkömmliche Militärtrompete mit löcher. Allerdings kann der Hand vom Mensch nicht alle Löcher gleichzeitig erreichen, deshalb wird ein Mechanismus zur Hilfe genommen.
Auch das Klapphorn hat Probleme. Wenn Klappen weit vom Rohrende geöffnet wird, entsteht ein müder Ton.
Das Inventionshorn ist eine Alternative. Um mehrere Instrumente mit verschiedene Längen zu vermeiden, wird ein Horn erfunden wo nur ein teil des Rohres ausgewechselt wird, und somit die Röhrenlange geändert wird. Schnelle Passagen schaffen diese Instrumente aber nicht, der Zink und das Klapphorn aber schon!
Obwohl Bier normalerweise die gedanken verschleiert, kann es auch anders gehen. Ein Messingbläser beobachtet das ventil auf eine Biertonne. Und bekommt eine Idee. Das ventil wird dem Musikinstrument angepasst, schnelleres "bügelwechsel" wird nun möglich. Das Drehventil ist aber empfindlich gegen schläge, wird das Instrument im Krieg beschädigt bricht die Kommunikation zusamen!. Die Pumpenventile sind da robuster.


Drehventile


Stoelzel Ventile

Mit drei Ventile, die drei Bügel mit verschiedene längen bedient, lässt es sich nun kromatisch spielen. Oder eben, nur knapp, denn es bleibt ein kleiner Fehler der viele Sorgen mit sich trägt. Die ventile entwickeln sich, Stoelzel's Pumpenventil hat einige Mängel. Der Französische M.Perinet entwickelt ein Pumpenventil wo die Probleme des Stoelzel Ventiles fast behoben sind. Heute ist Perinet's Ventil die meist verbreitete unter Messingbläser Weltweit.


Perinétventil

Egal welches Ventiltyp, es bleib ein kleiner Fehler. So richtig Kromatsich geht es immer noch nicht. Mit 5 Ventile lässt sich dieser Fehler beheben, doch dann muss der Musiker neue Fingergriffe lernen. Das mag er nicht. Mit recht komplexe Ventile lässt sich ein Kompensations system machen, nun kann kromatisch gespielt werden. Diese komplexe Ventile sind aber schwerer, und teuer... Wenn die Ventilbügel sich ein wenig verschieben lässt, kann auf das Kompensations system verzichtet werden. Nun kann endlich, nach tausend Jahriger Entwicklung kromatisch gespielt werden. Es wird aber nochmal tausend Jahre vergehen bis die Musikerkollegen das erkennen!



Trompeten wie sie heute bekannt sind. Oben mit Perinetventile
Unten mit Drehventile wie sie weiterhin in den Alpenregionen bevorzugt werden.



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